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Lehrkraft für die Ewigkeit – Unknown Highschool Teacher

Na, das hat wirklich lange gedauert bis hier etwas Neues kam. Ich war am hin und her überlegen. Nehme ich meinen Grundschullehrer oder ist das für den Anfang zu persönlich? Frage ich noch mehr KollegInnen und FreundInnen, was sie zu dem Thema zu sagen haben? Rufe ich nochmal bei Ilona Wang-Richter an und bitte um Wiederholung Ihrer Geschichte, die unglaublich gut war und hier in Kiel spielte? Oder nehme ich doch eine berühmtere Person und schaue da hin.

Die Lösung ist manchmal so dermaßen einfach!

Man kann ja heutzutage jedes Problem googeln und jede Frage, jedes Symptom und jede Idee gegen Langeweile. Also googelte ich „Diese Lehrkraft hat mein Leben gerettet!“.

Wow.

Und hier bin ich gelandet. Bei Charliv17 – irgendwo in den Vereinigten Staaten. Leider bleibt der Name der Lehrkraft unerwähnt und doch ist es eine tolle Geschichte, um zu zeigen, wie wahnsinnig starken Einfluss vermeintlich kleine Dinge auf das Leben unserer SchülerInnen haben können. 

Es geht um eine Muttertagskarte

Das ist die Geschichte: Die Klasse bastelt Muttertagskarten. Dabei handelt es sich offensichtlich um vorgefertigte Karten, auf denen das Wort „Mom“ bereits aufgedruckt ist.

Photo by Jeffrey Hamilton on Unsplash

Aber Charliv17 hat keine Mutter mehr. Dieses Kind lebt ohne Mutter, dafür aber mit Vater und mit der Oma, die sie Yayya nennt.

Was die meisten Lehrkräfte machen

Ist Charliv17 zu sagen, sie solle doch das aufgedruckte Wort „Mom“ durchstreichen und einfach „Grandma“ oder eben „Yayya“ dort hinschreiben.

Wow. Einfach wow.

Da sind wir bei diesem Punkt der mir so wichtig ist. Dieses Verhalten ist mindestens auf 2 Ebenen empathielos:

  1. Es fehlt der Perspektivwechsel zur Gefühlswelt von Charliv17, die ihre Mutter, die sowieso schon nicht in ihrem Leben ist, nun auch nochmal mit ihren eigenen Händen löschen soll. Ernsthaft?
  2. Es fehlt die innere Aussicht darauf, wie es sich anfühlen könnte, diesem Kind in dieser Situation zu helfen. Das ist ein wichtiger Punkt. Wenn man nie erfahren hat, wie sich Empathie zu leben anfühlt, dann ist der innere Anreiz diese zu praktizieren auch nicht so hoch. Es „lohnt“ sich nicht.

Gott sei Dank kommt da unsere Lehrkraft für die Ewigkeit ins Spiel

Denn Charliv17 berichtet, dass ihre Lehrkaft aus der 1. Klasse erscheint. Dieser Mensch nimmt Chaliv17  zur Seite und fragt, wie man „Yayya“ schreiben würde. Dieser Mensch druckt die Karte für Charliv17 noch einmal aus, mit „Yayya“ an der Stelle von „Mom“.

Eine kleine Sache: Ich denke wir reden von 5 Minuten Zeitaufwand

Für Charliv 17 reicht das, um sich an dieses Erlebnis zu erinnern, als sie/er im Internet aufgefordert wird sich an die Lehrkraft zu erinnern, die ihr Leben verändert hat.

Chraliv17 schreibt: „Das hat mich stark beeinflusst. Denn anstatt zu versuchen meine Handschrift, die riesig war und die ich bis heute hasse, irgendwo reinzupressen, hatte ich am Ende eine Muttertagskarte, die so aussah, wie die von meinen KlassenkameradInnen.“

Danke, unbekannte Grundschullehrkraft

Ich hoffe du hast davon erfahren, wie wichtig du für dieses Kind warst. Ich hoffe du weißt, dass du dich unsterblich gemacht hast, durch diesen Unterschied, der für dich 5 Minuten am Kopierer und für Charliv17 die Welt bedeutet hat.

Ich weiß, dass du auf diese Art sicherlich noch vielen vielen Kindern geholfen hast und ich wünsche dir, dass du mit Freude und Kraft diesen wundervollen Beruf ausübst oder ausgeübt hast.

Und ich hoffe, dass du dich nie vom System oder anderen Hürden, von deinem Weg hast abbringen lassen.

Danke dafür, dass du so bei dir bist!

Denn erst dann, kann man auch bei anderen sein.

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